Aufräumen und Ausmisten schafft nicht nur Ordnung im physischen Raum, sondern auch mentalen Freiraum. Ein aufgeräumter Wohn- oder Arbeitsbereich reduziert Stress und sorgt für mehr Klarheit im Alltag. Es fällt leichter, sich zu konzentrieren und produktiver zu arbeiten, wenn die Umgebung nicht von Unordnung ablenkt. Ein minimalistischerer Lebensstil führt oft auch zu einer bewussteren Wahrnehmung des eigenen Konsums und kann helfen, impulsive Einkäufe zu reduzieren.
Ein weiterer Grund ist die Verbesserung der Lebensqualität. Weniger Chaos bedeutet mehr Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Wer sich von unnötigen Dingen trennt, schafft Platz für das, was er wirklich liebt und nutzt. Das kann das allgemeine Wohlbefinden steigern, denn in einer aufgeräumten Umgebung fühlt man sich oft wohler und zufriedener.
Auch ökonomische und ökologische Gründe sprechen für das Ausmisten. Unnötige Gegenstände zu verkaufen, zu verschenken oder zu spenden, anstatt sie wegzuwerfen, kann Geld einbringen oder anderen helfen. Zudem verringert man seinen ökologischen Fußabdruck, indem man bewusster mit seinen Besitztümern umgeht und Ressourcen schont. Aufräumen bedeutet also auch Nachhaltigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Es gibt verschiedene Methoden zum Aufräumen, die jeweils unterschiedliche Ansätze verfolgen, um Ordnung zu schaffen und den Prozess effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Hier einige der bekanntesten:
1. KonMari-Methode (Marie Kondo)
- Prinzip: Sich nur mit Dingen umgeben, die „Freude bereiten“.
- Schritte: Dinge nach Kategorien aufräumen (z.B. Kleidung, Bücher, Papiere), alle Dinge einer Kategorie auf einmal aussortieren und nur das behalten, was wirklich wichtig ist.
- Besonderheit: Fokus auf emotionale Bindung zu Gegenständen.
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2. FlyLady-System
- Prinzip: Täglich kleine Aufgaben statt Aufräum-Marathons.
- Schritte: Ein Bereich (z. B. Küche oder Schlafzimmer) wird in Zonen eingeteilt und jeden Tag wird in einer Zone eine kleine Aufgabe erledigt. So wird im Laufe der Woche das ganze Haus aufgeräumt.
- Besonderheit: Motivation durch Routine und kleine, machbare Aufgaben.
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3. Vier-Kisten-Methode
- Prinzip: Jede Kiste steht für eine Entscheidung (behalten, wegwerfen, verschenken/verkaufen, aufbewahren).
- Schritte: Durch jeden Raum gehen und alles in eine der vier Kisten sortieren, um für jeden Gegenstand eine klare Entscheidung zu treffen.
- Besonderheit: Einfache Vorgehensweise, die Klarheit schafft.
4. Minimalismus
- Prinzip: Nur das Nötigste behalten und Unnötiges loswerden.
- Schritte: Den eigenen Besitz regelmäßig durchforsten und auf das Wesentliche reduzieren.
- Besonderheit: Fokus auf ein einfacheres Leben mit weniger Besitz.
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5. 30-Tage-Minimalismus-Challenge
- Prinzip: Jeden Tag im Monat einen bestimmten Gegenstand wegwerfen.
- Schritte: Am ersten Tag wird ein Gegenstand weggeworfen, am zweiten Tag zwei und so weiter. Am Ende des Monats werden 465 Gegenstände entsorgt.
- Besonderheiten: Geeignet für Menschen, die langsam und schrittweise aufräumen wollen.
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6. Swedish Death Cleaning („Döstädning“)
- Prinzip: Im Alter (oder früher) den Besitz reduzieren, um den Hinterbliebenen das Aufräumen nach dem Tod zu ersparen.
- Schritte: Den eigenen Besitz regelmäßig überprüfen und sich von überflüssigen Dingen trennen, die keinen Nutzen mehr haben.
- Besonderheit: Konzentriert sich auf das Aufräumen als Vorbereitung auf den Tod, aber auch in jüngeren Jahren anwendbar.
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7. 5S-Methode (aus Lean Management)
- Prinzip: Arbeitsplatz und Umfeld systematisch organisieren.
- Schritte: Sortieren (Seiri), Systematisieren (Seiton), Sauber halten (Seiso), Standardisieren (Seiketsu), Selbstdisziplin (Shitsuke). Diese Prinzipien lassen sich auch auf den Haushalt übertragen.
- Besonderheit: Stark strukturierter Ansatz, häufig in Unternehmen angewandt, aber auch für private Aufräumaktionen geeignet.
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8. One-in-One-Out-Regel
- Prinzip: Für jeden neuen Gegenstand, der ins Haus kommt, muss ein alter Gegenstand weichen.
- Schritte: Diese Regel beibehalten, um langfristig die Anzahl der Gegenstände in einem Haushalt zu kontrollieren.
- Besonderheit: Schafft ein Gleichgewicht und verhindert, dass sich zu viele Dinge ansammeln.
Fazit
Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Stärken und eignet sich für unterschiedliche Lebensstile und Vorlieben. Die Wahl hängt von der bevorzugten Organisationsform und der persönlichen Motivation ab. Selbstverständlich lassen sich die Methoden auch kombinieren und abwandeln um so einen ganz individuellen Weg zu finden.